20.05.2023 Doppelkonzert, gemeinsam mit Heitersheim

Handharmonika- und Akkordeon-Club Kollnau e.V.
Handharmonika- und Akkordeon-Club Kollnau e.V.
Presse
Gänsehautmoment in Kollnau Das Kollnauer Akkordeon-Ensemble und das Akkordeon-Orchester Heitersheim spielten gemeinsam in der Kollnauer Festhalle. Titel des Konzertes: Akkordeon grenzenlos Am Ende wurde es eng auf der Bühne in Kollnau, als beide Orchester auf der Bühne Platz nahmen Zur Aufführung kamen Originalstücke für Akkordeon und Bearbeitungen – zunächst vom Kollnauer Ensemble, dann vom Heitersheimer Orchester, dann gemeinsam gespielt. Der Titel Akkordeon grenzenlos bewahrheitete sich in vielerlei Hinsicht. Geradezu grenzenlos waren die Stimmungen, die die Musizierenden in die karge Atmosphäre der Festhalle zauberten. Die vielen Zuhörer wurden nach Wien und in eine Wiener-Walzer-Seligkeit entführ. Nach Zirkusbildern, die musikalisch vorgegaukelt waren und durch die akkurate Genauigkeit im Spiel faszinierten, swingte es dann jazzig (Kollnauer Akkordeon-Ensembles). Ein früher Morgen war mit zu empfinden in leiser, elegischer Einstimmigkeit, bis mit einem prallen Tutti-Durakkord der Sonnenaufgang dargestellt war. Dass von irischer Tanzfröhlichkeit, einem gruseligen Seedrama und einer unglücklichen Liebe lautmalend erzählt wurde, transportierte weitere grenzenlose Stimmungen in die Festhalle (Akkordeon-Orchester Heitersheim). Mit einer Originalkomposition und Bearbeitungen von Rudolf Würthner griffen beide Formationen auf Literatur von einem Musiker zurück, der – selbst virtuoser Akkordeonist – Musik in optimaler Kenntnis des Instruments schrieb. Nach großem Stühlerücken und dichtem Gedränge auf der Bühne folgten dann die gemeinsamen Nummern. Gewählt waren die Themen der Filmmusiken von "Indiana Jones" und "Fluch der Karibik". Grenzenlos waren die Spannungsbögen, die dynamischen Veränderungen auf kleinsten Notenwerten, die Abstufungen in den Tempi, durch die großartige, klangmächtige Interpretationen dieser Nummern entstehen konnten. Das gemeinschaftliche Spiel wurde diesen bekannten Filmmelodien ausdrucksvoll gerecht. Der kluge Einsatz der verschiedenen Register, die Ausgewogenheit in den Stimmgruppen und die Virtuosität der Ensemblemitglieder boten Grundlage für eine erstklassige Wiedergabe gerade dieser in diversen Sounds bekannten Musik: Es war Virtuosität nicht nur in der Fingerfertigkeit auf der Tastatur, sondern in der gleichzeitig zu bedienenden Balgartikulation. In der letzten Nummer stellen sich erneut Gänsehautmomente ein: Die stampfenden, auf den Punkt genauen Akkorde, die vorwärtsdrängenden Rhythmen, die Klangopulenz: Captain Jack Sparrow schien die Spur von Indiana Jones aufzunehmen und der Soundtrack aus "Fluch der Karibik" mit mehr als 40 Mitspielern die Halle zu sprengen. Dass nach diesem Finale kaum eine andere Zugabe möglich war als eine Wiederholung einer Sequenz daraus, war folgerichtig. In den begeisterten Applaus waren auch einbezogen die Solistin Ulrike Bank, die so informativen wie humorvollen Moderationen beider Ensembles und die Dirigenten. Der Chef des Akkordeon- Ensembles Kollnau Michael Huck rief mit ruhiger, sicherer Hand optimal erarbeitete Ergebnisse ab und motivierte zu atmosphärisch dichter Wiedergabe. Mit lebhaftem Dirigat führte Tobias Winterhalter sein Heitersheimer Orchester und mit energiegeladener Gestik das Gesamtorchester zu geradezu grenzenloser Höchstleistung, getragen durch die Spielleidenschaft aller.
Handharmonika und Akkordeon Club Kollnau e.V.